Kamasutra wird heutzutage oft falsch als erotische Kunst der Liebesstellungen verstanden. Bei Kamasutra handelt es sich um ein Buch, dass einige hundert Jahre nach Christus im indischen Raum entstanden ist und neben erotischen Sexstellungen auch viele ethische Grundsätze zur Lebensführung in der Ehe und zur Auswahl des Ehepartners beschreibt. Das Buch wurde Ende des 19. Jahrhunderts mit der Übersetzung ins Englische in Europa bekannt und berüchtigt.

Heutzutage versteht man in westlichen Ländern unter Kamasutra allerdings die Kunst der Liebesstellungen und des genussvollen Geschlechtverkehrs. Ziel ist es, dass ein Liebesakt nicht wenige Minuten dauert, sondern ein lang anhaltendes Erlebnis wird. Wenn man sich für Kamasutra entscheidet, ist es vor allem wichtig, dass der eigene Partner ähnliche Vorstellungen hat und sich für das Thema ebenfalls interessiert. Man sollte gemeinsam mit seinem Partner besprechen, ob man gewisse Stellungen und Praktiken ausprobieren möchte und sollte ihn keinesfalls damit überrumpeln. Außerdem sollte man beachten, dass für viele der Kamasutra-Stellungen körperliche Fitness eine Grundvoraussetzung ist. Beweglichkeit, Gelenkigkeit und ein gewisses Maß an Außdauer sollte man für Kamasutra-Techniken mitbringen. Wenn die Übungen und Stellungen eher schmerzen, als Lust bereiten, dann hat es wenig Sinn, sich über Kamasutra Gedanken zu machen.

Die Stellungen sind phantasievoll und haben viele sprechende Namen. Oft werden Tiernamen verwendet. So beschreibt die Froschstellung beispielsweise, dass der Mann hockt, dabei die Beine leicht gespreizt hält. Die Frau sitzt auf dem Schoß des Mannes, wobei ihre Beine ebenfalls gespreizt über seinen liegen. So ist ein sehr enger Körperkontakt möglich. Diese Stellung eignet sich für Einsteiger, weil sie dem landläufigen Vorstellungen von Liebesstellungen nahe kommt und sich die Partner Liebkosen können. Die Geschlechtsorgane berühren sich bei vielen Stellungen nur leicht, so dass Streicheln zu den meisten Kamasutra Stellungen dazu gehört. Dabei geht es fast immer sanft und einfühlsam und nicht zielgerichtet zu. Es bedarf schon etwas Übung, seinem Drang nicht gleich freien Lauf zu lassen, sondern den Moment und die körperliche Nähe zu genießen.

Auch der Körpergeruch und Gerüche im Allgemeinen spielen beim Kamasutra eine große Rolle. So sollten beide Partner sich vor dem Liebesspiel geduscht haben oder zusammen ein Bad genommen haben. Räucherstäbchen, Duftkerzen oder andere Duftelemente liefern einen Teil des geeigneten Ambientes. Kerzen sind ebenfalls gut geeignet, sich in die richtige Stimmung zu bringen. Desweiteren sind Kissen und eine bequeme Unterlage wichtige Utensilien. Je nach Situation und Übung kann ein Kamasutra-Erlebnis mehrere Stunden andauern.