Derivate - was ist das?

Finanzmärkte sind heutzutage stark diversifiziert. Unzählige Produkte und Dienstleistungen werden angeboten und ständig kommen neue Varianten hinzu. Eine Klasse dieser Finanzprodukte sind Derivate. Vorweg sei die Warnung ausgesprochen, dass der Handel mit Derivaten ausschließlich von Fachleuten durchgeführt werden sollte. Es bedarf viel Fachwissen, um die Risiken richtig einschätzen zu können. Als Privatmann sollte man selbst die Finger von Derivatgeschäften lassen.

Definition Derivate


Ein Derivat ist ein Vertrag zwischen zwei Vertragsparteien, der einen Preis für ein Wertpapier, für Rohstoffe, für Währungen oder auch für beliebig andere Dinge definiert. Dieser Preis verändert sich im Laufe der Zeit - je nachdem wie der jeweilige Referenzwert sich ändert. Bezieht sich ein Derivat beispielsweise auf eine Aktie, so wird der Preis relativ zum Aktionenkurs definert. Als Basiswert kann aber auch eine beliebige andere Größe dienen. Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, Derivate für Zinsen oder auch für die Wetterlage zu handeln. Das Ziel dabei ist meistens, ein gewisses Risiko in Grenzen zu halten. Möchte beispielsweise ein Autohersteller das Währrungsrisiko senken, so kann er Derivate erwerben, die ihm dann einen Gewinn abwerfen, wenn die Währung beispielsweise stark steigt. Das Problem der steigenden Währung besteht zwar weiterhin, allerdings werden die Folgen durch den Gewinn, der durch die Derivate entsteht, finanziell abgefedert.

Optionen


Optionen sind eine spezielle Form eines Derivats. Hier wird ein Recht zum Kauf oder Verkauf einer Aktie oder einer anderen Bezugsgröße erworben, wobei der Preis und der Zeitpunkt bereits bei Ausgabe der Option festgelegt werden. Wenn es sich um ein Kaufrecht handelt, spricht man von einem Call, bei einem Verkaufsrecht nennt man so eine Option ein Put. Die wohl bekanntesten Option sind die Aktienoptionen. Wird beispielweise eine Aktienoption für die XY-AG angeboten, die einen Monat lang gültig ist. Der Preis einer Aktion der XY AG sei bei 10 Euro festgesetzt. Hat man eine solche Kaufoption erworben und steht der Kurs der Aktie der XY AG nach einem Monat bei 12 Euro, so hat man mit einer solchen Option das Recht, die Aktie der XY AG für 10 Euro zu erwerben. Dies Aktie kann man sofort wieder für 12 Euro verkaufen und hat somit einen Gewinn von 2 Euro je Option erzeilt. Dies war ein Beispiel für eine Call-Option. Handelte es sich im gleichen Beispiel um eine Put-Option, so müsste man hier eine Aktie der XY AG für 10 Euro verkaufen, hätte also 2 Euro je Option Verlust gemacht. Dieses Beispiel zeigt auch, dass man nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse "wetten" kann.

Swap


Ein Swap ist eine weitere Sonderform eines Derivates. Bei einem Swap tauschen die beiden Vertragsparteien praktisch Optionen aus, die das gleiche Risiko für beide Vertragspartner darstellen. Bei einem Swap handelt es sich immer um Zahlungsströme, dass heißt es werden Zinssätze, Währungen, Kredite oder andere Finanzeinheiten "ausgetauscht". Ein Swap wird beispielsweise zwischen 2 Unternehmen vereinbart.
Erstellt: 25.03.2009
Aktualisiert: 27.03.2009
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