Die Kraftstoffpreise für Autos und andere Fahrzeuge sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Gleichzeitig schreitet die globale Klimaerwärmung voran. Beiden Entwicklungen könnte man entgegentreten, wenn Biosprit zumindest in einem Teil der auf deutschen Straßen fahrenden Automobile verwendet wird. Durch die staatliche Förderung von Biosprit wird der Einsatz langsam auch finanziell interessant. Welche Arten von Biosrpit gibt es?

Ethanol aus Mais

Wenn sie schon einmal Smirnoff's getrunken haben - den Hauptbestandteil von James Bond's Lieblingsgetränk Martini, dann kennen sie Ethanol aus Maus. Ethanole werden durch Vergärung des Zuckers in Mais oder anderen Pflanzen gewonnen. Grundsätzlich ist Ethanol gut zum Antrieb von Automobilen geeignet. Es verbrennt rückstandsloser als Benzin, setzt kein Benzol frei und die Kohlendioxidemissionen sind wesentlich geringer als die von Benzin oder Dieselkaftstoffen. Allerdings muss der Aufwand zum Anbau von Mais in großen Mengen mit dem daraus gewonnenen Brennwert des Ethanols in Relation gesetzt werden. Somit ist die Biobilanz nicht mehr ganz so positiv, wie sie auf den ersten Blick erscheint.

Ethanol aus Zellulose

Prinzipiell handelt es sich bei dieser Form des Ethanols um die gleiche Substanz wie bei Ethanol aus Mais. Allerdings wird es aus Bioabfällen gewonnen. Dabei kann es sich um Reste aus Agrarproduktionen handeln oder auch um den typischen Biomüll, der im Haushalt anfällt. Nobelpreisträger Paul Crutzen stellte fest, dass die Produktion von Ethanol auf Basis von Mais die globale Erwärmung sogar noch steigen lassen würde, während die Produktion auf Basis von Zellulose sie verringern würde. Dabei kann es sich natürlich nur um eine Schätzung handeln, aber prinzipiell ist der Trend eindeutig. Auf der anderen Seite muss man einwenden, dass pflanzliche Abfälle auch heute schon verwertet werden - zum Beispiel als Viehfutter.

Ethanol aus Zucker

Ethanol aus Zucker ist vor allem in Brasilien weit verbreitet. Nach dem Ölpreisschock in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts hat Brasilien starke Anstrengungen unternommen, um vom importierten Öl unabhängiger zu werden. In Brasilien fahren fast die Hälfte aller Kraftfahrzeuge mit Ethanol aus Zucker. Der wesentliche Grund für diese Wahl ist natürlich, dass heimisches Zuckerrohr als Basis zur Produktion dienen kann. Ein Export in andere Regionen der Welt wird im Wesentlichen durch die Handelsbarrieren verhindert, die die Industriestaaten für Agrarprodukte seit Jahrzehnten verhängen. Demzufolge ist hierzulange Ethanol auf Zuckerbasis praktisch nicht zu bekommen.

E-85

Bei E-85 handelt es sich um ein Kraftstoffgemisch, das bis zu 85 Prozent Ethanol enthält.E-85 hat eine recht hohe Oktanzahl und ermöglicht so eine größere Kompression und damit effizientere Motoren. E-85 verbrennt sauberer als Benzin. Allerdings kann dieser Kraftstoff nur in Motoren verwendet werden, die entsprechend modifiziert wurden. Meist müssen die Kraftstoffleitungen mit verchromt sein und der Treibstoff sollte nicht mit Magnesium, Aluminum oder Kunststoffen in Verbindung kommen.

Biodiesel

Biodiesel bezeichnet Kraftstoffe, die aus Pflanzenöl gewonnen werden. Er kann in vielen einigen Dieselmotoren direkt verwendet werden, die meisten Motoren müssen für den Einsatz von Biodiesel leicht modifiziert werden. Biodiesel reduziert die Verunreinigung der Luft durch Abgase. Allerdings muss man in der Ökobilanz berücksichtigen, dass Biodiesel vor allem aus Raps gewonnen wird. Der Anbau von Raps und dessen Verarbeitung lassen die Ökobilanz insgesamt nicht so gut aussehen. Zudem werden Anbauflächjen für die Biodieselproduktion verwendet, die auch zur Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden. Praktisch betrachtet wird Biodiesel auf Rapsbasis sicherlich nur einen kleinen Teil des Kraftstoffbedarfs decken können.